Vista: Internet Explorer 7// Windows Vista (Codename Longhorn)

Mit neuer Oberfläche und vielen neuen Funktionen wirkt der Internet Explorer 7 von Microsoft nun wieder frischer und aktueller denn je. Die finale Version soll im 2. Quartal 2006 erscheinen. Ein Blick auf die aktuelle Beta unter Windows Vista.

Internet Explorer 7

Mit der 7. Generation des einstigen Quasi-Standard-Browsers macht Microsoft wieder einen größeren Sprung, der nicht nur den normalen End-User, sondern auch Entwickler ansprechen dürfte. Die Oberfläche des Internet Explorer 7 wurde merklich aufgeräumt und wirkt nun schlank und geordnet. Alle Icons und Buttons sind klar positioniert und schalten sich je nach Verfügbarkeit der jeweiligen Funktion ein.

Ein intensiverer Blick auf den IE7 offenbart aber recht schnell, dass der IE7 nichts wirklich revolutionär Neues schafft und viele Features und Optionen der Internetwelt bereits aus Firefox oder Opera bekannt sind. Vielmehr versucht der Internet Explorer 7 neue wie auch längst etablierte Standards zu integrieren und für den Internet Explorer fast schon typische Sicherheitslöcher zu stopfen. Wurde in der Vergangenheit im Gegensatz zu fast allen anderen Browsern möglicher Schadcode wie ActiveX ohne zu fragen ausgeführt, so fragt der IE7 nun vorher nach, ob man den Code ausführen wolle oder nicht.
Und überhaupt scheint sich Microsoft mit dem Thema Sicherheit sehr viel befasst zu haben. Dem Microsoft-Browser inne ist nun auch ein Fishing-Filter, der Webseiten nach Phishing-Merkmalen durchsucht oder die aktuelle Seite mit einer White- und Blacklist für kriminelle Seiten vergleicht und dementsprechend einordnet. Ein Feature, das andere Browser standardmäßig nicht bieten, das aber in Zeiten von Netzpiraterie zunehmend an Bedeutung gewinnt.

  • Neue Oberfläche
  • Tabbed Browsing
  • Phishing Filter
  • Sicherheitswarnungen
  • Umlaut-Unterstützung
  • Neue Druckvorschau
  • Neue Suchfunktion

Ein weiteres neues Feature des Internet Explorers 7 ist es, den Browser ähnlich wie die Erweiterungen des Firefox mittels Add-Ons zu erweitern und ihn so nach den eigenen Wünschen anpassbar zu machen. Inwieweit diese Add-Ons den IE7 modular machen bleibt abzuwarten, jedoch hat dieses System beispielsweise beim Firefox gezeigt, dass diese Art der Selbstbestimmung Erfolg haben kann. Darunter fällt nun auch die Möglichkeit zu entscheiden, ob und welches Plug-In man überhaupt installiert haben möchte.

Bisher war es beim Internet Explorer so, dass - egal ob gewünscht oder nicht - Schadcode, der z.B. durch ActiveX ausgeführt werden kann, geladen wurde - und das meist zum Unwohl des Nutzers. Aktuell ist im IE7 eine Art Plugin Management vorgesehen, das nachfragt, ob Sie z.B. das Flash-Plugin ausführen möchten und falls noch nicht vorhanden, ob Sie es installieren möchten. Standardmäßig sind solche Plugins nämlich ähnlich wie im Firefox nicht integriert und müssen erst bei Bedarf installiert werden, was unbedarften Nutzern durchaus zum Vorteil sein könnte.

Neben all diesen neuen Sicherheitsfeatures, die den IE7 durchaus vertrauenswürdig aussehen lassen ;), hat der Mircrosoft Browser nun auch einige nützliche Komfort-Features zu bieten. Allem voran natürlich das in der Szene bereits seit längerem übliche Tabbed Browsing, das dem User erlaubt, mittels Reitern mehrere Webseiten innerhalb eines Fensters anzuzeigen, was natürlich Platz in der Taskleiste schafft und somit für mehr Übersicht sorgt.

Ebenfalls neu und wohl eines der Features, die für höchste Komfortabilität sorgen, ist die Möglichkeit, RSS-Feeds einer Seite auszulesen und direkt im Browser anzuzeigen und als Favoriten anzulegen. Bietet eine Website die Möglichkeit von Feeds an, wird der RSS-Button im IE7 farbig und symbolisiert so seine Einsatzbereitschaft.

All diese Sicherheits- und Komfort-Features werden detailliert konfigurierbar sein und so höchstmögliche Usability garantieren. So zumindest der Plan von Microsoft. Sollte dennoch mal etwas bei der Konfiguration schief gehen und eine Sicherheitslücke entstehen, reagiert Vista prompt mit einer Sicherheitswarnung, welche Lücke denn offen steht. Beim Klick auf diese Warnung kann die Konfiguration auf Standard zurückgestellt werden.

Alles in allem lässt sich sagen, dass sich Microsoft merklich Gedanken um den neuesten Spross des Internet Explorer gemacht hat. Am meisten ist man wohl auf Sicherheit bedacht; ein sensibles Thema bisher in älteren Versionen und wohl auch einer der Hauptgründe für den Vormarsch von Firefox, Opera und Co. Bleibt abzuwarten inwieweit Microsoft diese verlorenen Marktanteile zurückgewinnen kann. Eines sei aber schon gesagt: Das Surfen mit dem Internet Explorer in seiner aktuellsten Version macht Spaß und geht flott von der Hand. In Sachen Geschwindigkeit reicht er schon fast an den Firefox heran. Bleibt zu hoffen, dass er sich auch den aktuellen Webstandards (Stichwort: Box-Modell) anpasst und diese korrekt darstellen kann.

Screenshots

 

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